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Versicherungen für Unternehmer: Welche sind wirklich notwendig?

Quelle: https://unsplash.com/photos/unRkg2jH1j0

Sowohl als Privatperson als auch als Unternehmer versucht man, seine monatlichen Kosten möglichst gering zu halten. Ein guter Teil des monatlichen Budgets muss für Versicherungen eingeplant werden. Viele ärgern sich darüber, dass Versicherungen so teuer sind und man in manchen Fällen vielleicht niemals eine Leistung abruft. Sind sie deshalb aber unnötig?

Die klare Antwort lautet: Nein! Die Versicherungsprämien stellen zwar einen durchaus beträchtlichen Kostenblock dar, der fixe Ausgaben produziert, aber für den Fall der Fälle ist man eben abgesichert. Zwar beschäftigt man sich nur ungern mit dem Worst-Case-Szenario, aber besonders als schlauer Unternehmer sollte man nichts dem Zufall unterlassen.

Neben einigen klassischen Versicherungen gibt es auch spezielle branchenspezifische Angebote, wie z.B. eine Spielstätten Versicherung für Betreiber von Casinos oder eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung für Steuerberater, Anwälte und andere Berufsgruppen.

Diese Versicherungen brauchen Firmen & Unternehmer

Wer selbstständig ist bzw. sein eigenes Unternehmen hat, sollte eine Reihe von Versicherungen abschließen. Besonders die Teilbereiche “Haftpflicht” und “Rechtsschutz” spielen dabei eine wichtige Rolle. Das gilt gerade für Unternehmer, die keine Kapitalgesellschaft gegründet haben, sondern mit dem Privatvermögen für entstandene Schäden oder Rechtsstreitigkeiten zur Kasse gebeten werden können.

Betriebshaftpflicht: Diese Art der Haftpflichtversicherung greift bei Schäden, die von der Firma oder Mitarbeitern im Rahmen der betrieblichen Arbeit verursachen (z.B. wenn ein Mitarbeiter bei einem Kundenbesuch aus Versehen eine teure Vase vom Schreibtisch wirft). Oft sind Personen- und Sachschäden gleichermaßen mitversichert. Auch auf eine eingeschlossene Umwelthaftpflicht sollte geachtet werden.

Berufshaftpflicht: Sie wird dann tätig, wenn die unternehmerische Tätigkeit einen Schaden nach sich zieht. Hier muss konkret ein Fall vorliegen, dass der Kunde eine schlechte oder gar schädliche Leistung beklagt. Besonders Anwälte, Makler oder Wirtschaftsprüfer benötigen eine solche Art der Haftpflichtversicherung.

Vermögensschadenhaftpflicht: Wenn man das Vermögen anderer verwaltet (z.B. als Anlageberater) sollte man eine Vermögensschadenhaftpflicht abschließen. Schäden an Personen oder Objekten sind nicht abgedeckt, dafür aber finanzielle Schäden, die aufgrund einer Fehlberatung aufgetreten sind.

Produkthaftpflicht: Für alle, die mit Waren handeln, ist die Produkthaftpflicht eigentlich unabdingbar. Als Inverkehrbringer von Produkten haftet man für etwaige Mängel. Damit eine problematische Charge das Geschäft nicht ruiniert, gibt es die Produkthaftpflichtversicherung.

Sachversicherungen: Betreibt man ein lokales Geschäft oder hat man Büroräume angemietet, sollte man eine Sachversicherung. Die Schäden, die z.B. durch einen Brand entstehen, sind dann abgedeckt.

Betriebsunterbrechungsversicherung: Wenn es gebrannt hat, gibt es zwar den Gebäudeschaden von der Sachversicherung ersetzt, aber was ist mit dem Business? In der Zeit, in der die Räumlichkeiten wiederhergestellt werden, kann der Unternehmer kein Geld verdienen. Damit zumindest die Miete und Gehälter weiter gedeckt sind, gibt es die Betriebsunterbrechungsversicherung.

Rechtsschutzversicherung: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Anwalt – so heißt es im Volksmund. Im geschäftlichen Alltag können Rechtsstreitigkeiten nicht nur nervig und langwierig, sondern auch sehr teuer werden. Egal, ob es sich um Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer oder zwischen Geschäftspartnern handelt – eine Rechtsschutzversicherung gibt es für praktisch jedes Szenario.

Worauf sollten Unternehmer vor dem Abschluss einer Versicherung achten?

Grundsätzlich sind Versicherungen eine sinnvolle Sache. Allerdings kann an dieser Stelle natürlich auch nicht eine pauschale Empfehlung ausgesprochen werden, da das Preis-Leistungs-Verhältnis auf jeden Fall stimmen sollen. Besonders solche Schäden, die im Falle ihres Auftretens die Existenz des Unternehmens bedrohen könnten (z.B. ein Brand) sollten auf jeden Fall abgesichert werden.

Hier hilft es auch nichts, wenn man kontinuierlich etwas zurücklegt für den Fall der Fälle. Eine Versicherung zahlt auch dann, wenn schon nach kurzer Zeit ein Schaden auftritt. In dieser Zeit hätte man noch gar keine Rücklagen bilden können.

Als Unternehmer sollte man zudem immer bedenken, dass man die Kosten für die Versicherung von der Steuer absetzen kann. Spart man das Geld als Firma bzw. Unternehmer an, muss man die so entstandenen Gewinne bereits versteuern. Da erscheint das Investment in eine Versicherung oftmals besser.

Auf jeden Fall gehört aber der Tarifvergleich zu den Dingen, die jeder Unternehmer gewissenhaft durchführen sollte. Es gibt unzählige Anbieter und jeder bietet andere Leistungen. Daher muss man genau darauf achten, dass man ein Gesamtpaket schnürt, bei dem man weder unter- noch überversichert ist. Hier ist die Zusammenarbeit mit einem Versicherungsberater sinnvoll. Idealerweise handelt es sich um eine Person, die freien Zugang zum gesamten Angebot des Marktes hat und nicht auf die Produkte einer Versicherung beschränkt ist.

Private Vorsorge für Unternehmer

Wer Unternehmer ist, sollte sich aber auch um seine privaten Versicherungen kümmern. Im Unterschied zu normalen Angestellten haben Firmeninhaber und Selbständige einen großen Vorteil: Sie dürfen sich ungeachtet der Höhe ihres Einkommens von der gesetzlichen Krankenversicherung befreien lassen. Jeder muss natürlich selbst für sich entscheiden, ob man darin einen Vorteil sieht, zumal die Prämie der privaten Krankenversicherung gerade im Alter recht hoch sein kann, aber zumindest hat man hier eine Wahloption.

Unternehmer können sich im Moment auch unter bestimmten Bedingungen von der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht befreien lassen. Wer selbstständig tätig ist oder beherrschender Gesellschafter einer Firma ist, kann sich die Sozialabgaben sparen. Das ersparte Geld kann man dann zum Beispiel in eine Direktversicherung investieren, die eine Möglichkeit der Altersvorsorge über die Firma darstellt. Es handelt sich dabei um einen sehr beliebten Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge.

Auch hier gilt: Tarife checken und unbedingt das Gespräch mit dem persönlichen Versicherungsberater suchen. Es gibt viele Tarife, die es zu vergleichen gilt und mit einem Fachmann an seiner Seite schließt man die Versicherung ab, die zu einem passt.

Fazit: Das Thema Versicherungen gehört auf die Tagesordnung von Unternehmern

Abschließend lässt sich festhalten, dass kein Unternehmer drumherum kommt, sich mit Fragen rund um Versicherungen auseinanderzusetzen. Die Versicherungen können überlebensnotwendig für die eigene Firma sein, auch wenn sie monatliche hohe Fixkosten produzieren. Die Tatsache, dass man die Kosten von der Steuer absetzen kann, da sie den Gewinn des Unternehmens mindern, ist vielleicht ein netter Nebeneffekt, der zum Umdenken bewegt.

Auch privat sollten sich Unternehmer Gedanken zu ihrer Versicherungssituation machen. Hier sollte man insbesondere als Firmeninhaber auf die Möglichkeiten werfen, die in Bezug auf die private Krankenversicherung und eine etwaige Direktversicherung zur betrieblichen Altersvorsorge gegeben sind. Am besten setzt man sich dafür mit einem Fachmann zusammen, der nicht nur verkaufen, sondern auch beraten möchte.