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Rechtschutzversicherungen: Worauf kommt es wirklich an?

Unser heutiger Alltag hält viele potenzielle juristische Stolperfallen bereit. Etwas Falsches im Internet posten, Ärger mit dem Chef oder Probleme im Straßenverkehr – es gibt viele Situationen, in denen juristischer Beistand mehr als nur nützlich ist. Leider sind damit auch immer Kosten verbunden, die Betroffene zunächst selbst entrichten müssen, auch wenn sie eigentlich im Recht ist. Aus diesem Grund erweisen sich Rechtsschutzversicherungen heute als immer nützlicher. Doch die Unterschiede bei den verschiedenen Angeboten können durchaus deutlich ausfallen. Genau deshalb soll nun aufgezeigt werden, was bei einer Rechtschutzversicherung wirklich wichtig ist.

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Abbildung 1: Wer sich vorher informiert, kann eine gute Rechtsschutzversicherung zu günstigen Konditionen finden. Bildquelle: @ Daniel_B_photos / Pixabay.com

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Rechtsschutzversicherung: Umfangreiche Tests küren Testsieger

Wer heute eine Rechtsschutzversicherung abschließen möchte, kann zum Glück auf eine breite Basis an Informationen zurückgreifen. Heute existieren zahlreiche objektive Tests, die die verschiedenen Anbieter genau unter die Lupe nehmen. Hierbei werden die Rechtsschutzversicherungen im Test sowohl in Bezug auf ihre Leistungen als auch ihre Kosten auf Herz und Nieren getestet, um am Ende Empfehlungen für interessierte Verbraucher präsentieren zu können.

Was leistet eine Rechtschutzversicherung grundsätzlich?

Der Leistungskatalog einer Rechtschutzversicherung umfasst im Normalfall folgende Aspekte:

  • Gerichtskosten
  • Kosten für den eigenen Anwalt
  • Anwaltskosten der Gegenseite (sofern zu zahlen)
  • Kosten für Zeugen und Gutachter

Worauf kommt es bei einer Rechtsschutzversicherung an?

Eine Rechtsschutzversicherung sollte juristische Unterstützung zur Verfügung stellen, wann immer Versicherte diese benötigen. Aus diesem Grund sind dabei vor allem folgende Kriterien wichtig:

  1. Die Versicherung sollte alle relevanten Rechtsfelder umfassen

Rechtschutzversicherungen teilen das mögliche Leistungsspektrum in verschiedene Bereiche auf:

  • Privatrechtsschutz: Hilfe bei privatrechtlichen Streitigkeiten sowie bei Verträgen und im Sachenrecht.
  • Verkehrsrechtschutz: Streitigkeiten im Straßenverkehr.
  • Berufshaftpflicht: Streitigkeiten im Beruf und mit dem Arbeitgeber.
  • Wohnen: Streitigkeiten rund um das Eigenheim oder auch einer gemieteten Wohnung.
  • Vermieter: Streitigkeiten eines Vermieters mit seinen Mietern.
  • Strafrechtsschutz: Hilfe bei der Verteidigung gegen Vorwürfe in Strafsachen
  • Eherechtsschutz: Leistungen bei Ehesachen vor Gericht
  • Unterhaltrechtschutz: Leistungen bei Unterhaltssachen vor Gericht. 

Grundsätzlich sollten Interessenten also für sich ausloten, welche Rechtsfelder sie wirklich absichern möchten. Wer beispielsweise keinen Pkw hat, kann eventuell auf den Verkehrsrechtschutz verzichten und so die Prämie senken. Doch Achtung: Der Verkehrsrechtsschutz gilt auch für Fußgänger und Fahrradfahrer. Am Ende sollten alle Felder inkludiert sein, in denen für den Versicherten in seiner Lebenssituation rechtliche Streitigkeiten auftreten können.

  1. Diese Leistungsmerkmale sind wichtig

Es existieren durchaus Leistungsaspekte, in denen sich Versicherungsverträge der einzelnen Anbieter unterscheiden. Dazu gehören:

  • Hohe Deckungssumme: Eine hohe Deckungssumme (mindestens 300.000 Euro) hilft dabei, auch in zweiter Instanz noch klagen zu können. 
  • Wartezeit: Die Wartezeit nach dem Abschluss der Versicherung sollte insgesamt nicht zu lang ausfallen. Drei Monate gelten oft als Standard, jedoch existieren auch Versicherer, die ohne Wartezeit arbeiten.
  • Keine Kausaltheorie: Stützen sich Versicherer in ihren Verträgen auf die Kausaltheorie, kann eine Versicherungsleistung abgelehnt werden, wenn rechtlicher Beistand für einen Tatbestand nötig ist, dessen Ursache noch vor dem Versicherungsbeginn lag. Beispiel: Versicherte kaufen eine Ware und verletzen sich Wochen später wegen einer Fehlfunktion. Lag der Kauf vor dem Versicherungsabschluss, würde im Zuge der Kausaltheorie die Hilfe verweigert. Bei der Folge-Ereignis-Theorie würde die Versicherung hingegen leisten.
  • Freie Anwaltswahl: Eine gute Rechtschutzversicherung bietet zudem die Möglichkeit, ohne Einschränkungen einen Anwalt der eigenen Wahl in Anspruch zu nehmen. Andere Policen empfehlen Vertragsanwälte und senken die Leistungen bei der Wahl eines anderen Anwalts.

Ferner sollten Interessenten bei bestimmten Rechtsbereichen darauf achten, dass gewisse Zusätze enthalten sind. Dazu gehört beispielsweise die Absicherung bei einer angedrohten Kündigung durch den Arbeitgeber im Arbeitsrechtschutz. Junge Versicherte könnten hingegen die Möglichkeit einer Klage gegen die Studienplatzvergabe interessant finden. In Bezug auf entsprechende Leistungszusätze sollten angehende Versicherte immer zunächst den eigenen Bedarf klären und darauf ihre Police abstimmen.

  1. Auch die Kosten im Blick behalten

Auch bei den Kosten ergeben sich zwischen den einzelnen Anbietern Unterschiede. Laut Stiftung Warentest schwankt der Jahresbeitrag bei guten Policen zwischen 267 und 683 Euro pro Jahr. Mit einem Vergleich der verschiedenen Versicherer lassen sich am Ende gut und gerne 100 Euro und mehr pro Jahr einsparen.

Tipp: Versicherte sollten eine jährliche Zahlung des Versicherungsbeitrags wählen. So lassen sich ca. 5% der Beiträge einsparen. 

Durch Testergebnisse zur richtigen Rechtsschutzversicherung

Eine Rechtsschutzversicherung erweist sich gerade in der heutigen Zeit als immer wichtiger. Doch die Wahl fällt nicht leicht: Es gibt viele Versicherer und diese unterscheiden sich in Bezug auf Leistungen und Kosten. Wer vorher die Angebote genau vergleicht und sich einen Überblick verschafft, kann am Ende eine fundierte Entscheidung treffen.