Beitrag, Englisch, 30 Seiten, Duncker & Humblot Verlag
Autor: Dr. Maximiliane Rieder
Herausgeber / Co-Autor: Andrea Bonoldi / Andrea Leonardi (eds.), Recovery and Development in the European Periphery (1945-1960)
Erscheinungsdatum: 2009
ISBN: 3428132742
Seitenangabe: 281-310
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Die USA behielten sich beim wirtschaftlichen Wiederaufbau Westdeutschlands bis 1953 die Bedingungen bei der Vergabe des ERP und seiner Gegenwertmittel – ein wachsender Investitionsfonds – vor. In Bayern förderte die Präsenz der westlichen Hegemonialmacht die nachhaltige Bindung an die ehemalige Besatzungsmacht. Aus einer Reihe von Förderbereichen des Marshallplans thematisiert der Aufsatz zwei für Bayern signifikante Sektoren: 1. Kredite für Ansiedlungen im strukturschwachen Zonenrandgebiet sowie für Neugründungen von Unternehmen von Flüchtlingen und Vertriebenen, 2. Zuschüsse für die industrienahe Forschung.
Das agrarisch geprägte Bayern profitierte von der kriegsbedingten Westwanderung von Industrie- und Handelsunternehmen sowie Instituten und Wissenschaftlern. Neben dem ERP schufen seit der Gründung der Bundesrepublik die Standortverlagerungen von Schlüsselunternehmen von Berlin und der DDR nach Bayern weitere Wachstumsimpulse. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern verzögerte sich der Aufschwung der bayerischen Wirtschaft. Die frühe Ansiedlung von Technologieunternehmen glich langfristig die neue Randlage an der Grenze zum sowjetischen Machtbereich aus, die Bayern mit Markt- und Verkehrsferne sowie hohen Energie- und Transportkosten konfrontierten. Die parteiübergreifenden innovationsstrategischen Planungen von Landesregierung und Kommunen sowie staatsinterventionistische Maßnahmen wie Staatsbürgschaften, Beteiligungen und – mit Unterstützung der Finanzwelt – der Aufbau einer außeruniversitären Forschungslandschaft trugen zum bayerischen „Wirtschaftswunder“ bei.
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