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„Gut und günstig“ sollen sie sein, Produkte, die von der Gesellschaft anerkannt und geschätzt werden. Dieses Motto galt bis vor einigen Jahren und wer billig war, hatte einen Wettbewerbsvorteil. Die Ansprüche haben sich deutlich verändert, immer mehr Menschen legen auf Themen wie Nachhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein wert. Das ist einerseits den Umweltbedingungen (Klimawandel) zuzuschreiben, aber auch der gesteigerten Informationsdichte. Heute kann sich jeder Konsument über Auswirkungen seines Lieblingsprodukts informieren und trifft so effizientere Entscheidungen.
Umweltfreundliches Streugut ist effektiv, trägt aber zur Nachhaltigkeit bei.
Pixabay @ MabelAmber CCO Public Domain
Um mit einem Produkt heute erfolgreich zu sein, müssen Hersteller verschiedenen Ansprüchen gerecht werden. Ein wichtiges Thema ist Umweltschutz, denn die Funktionalität allein reicht nicht mehr aus. Hat der Konsument die Wahl zwischen einem ökologisch wertvollen Streugut im Winter und einem schädlichen Salzprodukt, wird er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit für die erste Variante entscheiden. Ähnlich sieht es in anderen Branchen und bei anderen Produkten aus. Nicht mehr allein die Nutzbarkeit entscheidet darüber, ob ein Artikel Absatz findet oder nicht. Entspricht er nicht den Ansprüchen an Umweltschutz und Nachhaltigkeit, ist der Wettbewerbsvorteil deutlich geringer.
Das deckt sich mit den Ergebnissen einer YouGov-Umfrage, aus denen hervorging, dass drei von vier Deutschen nachhaltiger und umweltbewusster leben möchten.
Unternehmen haben die Chance, am Ball zu bleiben und sich gegenüber der Konkurrenz ein Alleinstellungsmerkmal herauszuarbeiten. Denkbare Optionen sind hier:
Ganz besonders, wenn es um den Launch neuer Produkte geht, haben Unternehmen die Chance, auf mehr „grün“ zu setzen. Ein reduzierter CO2-Fußabdruck ist nicht nur aus Sicht der Umwelt erstrebenswert, sondern auch aus Sicht der (potenziellen) Kunden.
Mit wachsenden Informationsquellen steigt das Interesse der Menschen, sich gesundheitsbewusster zu ernähren. Das führt dazu, dass nicht nur Produkte wie Nahrungsergänzungsmittel genau unter die Lupe genommen werden, sondern auch langfristige gesundheitliche Auswirkungen im Fokus stehen. Im Lebensmittelbereich ist die Nachfrage nach Bio-Produkten in den letzten Jahren erheblich gestiegen, ebenso hoch ist der Bedarf an veganen Alternativen zu Fleisch. Künstliche Zusatzstoffe werden immer häufiger gemieden, der Trend geht zurück zu natürlichen Ursprüngen. Das zeigt sich in verschiedenen Branchen, die Kosmetikindustrie ist betroffen, aber auch die allgemeine Produktion von Unterhaltungsgegenständen spürt die Veränderungen.
Die Veränderungen sind tiefgreifend und betreffen vor allem Produzenten und Hersteller in verschiedenen Bereichen. Wer heute ein neues Produkt auf den Markt bringen möchte, muss die Bedürfnisse der Zielgruppe im Auge behalten. Statistisch gesehen ist die Generation Z deutlich affiner für gesundheitsbewusste Produkte als die Boomer, dazwischen stehen aber noch Millennials, die dem modernen Gesundheitstrend ebenfalls nacheifern. Fünf Industrien sind hiervon besonders betroffen, wie die nachfolgende Übersicht zeigt:
Tees und natürliche Produkte sind sehr beliebt, der Zuckerkonsum hingegen sinkt.
Pixabay @ congerdesign CCO Public Domain
Im Hinblick auf die veränderten Ansprüche stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen. Heute kommt es dem Verbraucher nicht mehr nur auf den Preis an, oft gibt er für ein ökologisch-wertvolles Produkt sogar freiwillig mehr aus. Es gilt Wege zu finden, mit denen umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Materialien und Inhaltsstoffe häufiger zum Einsatz kommen. Das Problem hierbei ist, dass diese oft kostenintensiver und technisch herausfordernder sind. Investitionen in Forschung und Entwicklung sind praktisch unverzichtbar, denn nur so lassen sich Alternativen erkennen.
Ein gutes Beispiel ist der Winterdienst. Jahrelang streuten Menschen mit Salz, da sie nur den Effekt nutzten. Die Probleme für die Umwelt konnten und wollten nicht gesehen werden. Das wachsende Bewusstsein für Folgen hat dazu geführt, dass ökologische Produkte sehr viel gefragter sind und der Absatz diesbezüglich steigt.
Ein wichtiges Augenmerk liegt außerdem auf den Lieferketten, da die meisten Konsumenten heute digital einkaufen. Es besteht wachsender Druck hinsichtlich Transparenz und Ethik, denn die Menschen möchten ihre Produkte unter umweltfreundlichen und fairen Bedingungen erhalten. Die vorhandenen Änderungen müssen authentisch und glaubwürdig kommuniziert werden, denn das wachsende Misstrauen von Verbrauchern ist auffällig. Heute bietet das Internet zahlreiche Möglichkeiten zur Informationsgewinnung, ein vollmundiges Werbeversprechen reicht für unternehmerischen Erfolg schon lange nicht mehr aus.
Nur wenn Konsumenten in der Lage sind, Wert und Vorteile eines Produkts zu erkennen, werden sie bereit sein, dafür Geld zu investieren. Da die Werte der Gesellschaft zugunsten von Themen wie Nachhaltigkeit, Gesundheit und Ökologie verschoben wurden, müssen sich die Industrien anpassen.
Parallel zum wachsenden Gesundheitsbewusstsein steigt die Zahl jener, die unter finanziellen Schwierigkeiten leiden. Wirtschaftliche Turbulenzen haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Preise selbst bei minderwertigen Produkten deutlich angezogen haben. Ein effizientes Kostenmanagement ist von großer Wichtigkeit, um die gewünschten nachhaltigen und gesundheitsfördernden Produkte zu realistischen Preisen anzubieten. Die Preisempfindlichkeit hat nicht abgenommen und nicht jeder Kunde ist dazu bereit, hohe Preise klaglos zu akzeptieren. Es ist Aufgabe der Industrien, bei möglichst optimalem Kostenmanagement bestmögliche Produkte auf den Markt zu bringen. Manchmal dauert es, bis die passende Idee mit all diesen Anforderungen gefunden wurde. Ein intensives Brainstorming bringt bei der Entwicklung weiter als ein Schnellschuss, der am Ende zulasten des eigenen Unternehmensgewinns und des Verbrauchers geht.
Da es sich bei den veränderten Gesellschaftswerten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um einen kurzlebigen Trend handelt, sind langfristige Strategien gefragt. Diese müssen in die Unternehmenskultur verankert und integriert werden. Durch Stakeholder wird es möglich sein, nachhaltige Praktiken zu fördern und die Finanzierung sicherzustellen. Themen wie Crowdfunding könnten hier eine Rolle spielen, da solvente und gesundheitsbewusste Kunden gern bereit sind, gute Ideen zu fördern.