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Abbildung 1: Dadurch, dass in Arztpraxen viele kranke Menschen zusammenkommen, besteht dort eine erhöhte Ansteckungsgefahr
durch Krankheitserreger in der Raumluft.

Luftreinigung in Arztpraxen und medizinischen Einrichtungen

Luftreinigung in Arztpraxen und medizinischen Einrichtungen

In Arztpraxen und medizinischen Einrichtungen, wo sich immer viele kranke Menschen aufhalten, ist es besonders wichtig, dass die Luft rein ist. Das Ansteckungsrisiko für Virusinfektionen ist dort sehr hoch. Die meisten Menschen halten Intervalllüften für eine gute Prävention. Eine Studie, die der Virologe Professor Stephan Ludwig am Universitätsklinikum Münster durchgeführt hat, zeigt, dass der Einsatz von Luftreinigern mit einem entsprechenden Filtersystem wesentlich effizienter ist, selbst wenn die Fenster die ganze Zeit geschlossen bleiben. Das Ansteckungsrisiko sinkt. Durch zusätzliches Lüften verbessern sich Raumklima und Sauerstoffgehalt der Luft.

Die Technik macht den Unterschied

Damit die Luftreiniger ihre Aufgabe erfüllen können und Viren aus der Raumluft filtern, müssen sie mit Hepa-14-Filtern ausgestattet sein. Hepa-Filter steht für High Efficiency Particulate Air Filter, also hocheffiziente Partikelfilter. Zudem ist es notwendig, dass die Geräte die Luft auch am Boden ansaugen, sodass die Raumluft vollständig gefiltert werden kann. Für die Studie der Universität in Kooperation mit dem Hygieneinstitut HYBETA kamen Dummies zum Einsatz, die Aerosole an die Luft abgaben. Die Luftreinigungsmodelle in den Tests filterten 99,995 Prozent der Aerosole aus der Raumluft. Für die Experten ist damit klar, dass Luftfilter sehr effektiv sind. 

Bei den Luftreinigern gibt es unterschiedliche Modelle, die sich für unterschiedlich große Räume eignen. Die Hersteller geben deshalb immer an, für welche Raumgröße in Quadratmeter der Luftfilter geeignet ist. Als durchschnittliche Raumhöhe liegen dabei immer 2,50 Meter zugrunde. Wichtig ist, dass sie in der Lage sind, die Raumluft zweimal pro Stunde komplett umzuwälzen und zu filtern. Die Geräte eignen sich für Arztpraxen, Krankenhäuser und Labore genauso gut wie für Schlaf- und Wohnräume, Büros, Arbeitszimmer, Baby- und Kinderzimmer oder Seniorenheime. 

Wie ist das Filtersystem eines Luftreinigers aufgebaut?


Abbildung 2: Regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen, ist eine gute Maßnahme, um sich vor Krankheitserregern zu schützen. Allerdings schützt dies nicht vor Erregern in der Raumluft.

Das Wichtigste an einem Luftfilter ist sein Filtersystem. Um die belastete Atemluft von kleinen Partikeln und unangenehmen Gerüchen zu befreien, kommt eine Kombination aus unterschiedlichen Filterarten zum Einsatz. Die einzelnen Filter sind:

  • - Vorfilter
  • - Hepa-Filter
  • - Aktiv-Kohlefilter
  • - photokatalytischer Filter

Im Vorfilter bleiben grobe Staubpartikel, Haare und Tierhaare hängen. Damit er seine Arbeit stets zuverlässig machen kann, ist es notwendig, ihn regelmäßig mit lauwarmem Wasser und milder Seife abzuwaschen oder mit dem Staubsauger zu reinigen. Arbeitet der Vorfilter zuverlässig, hält auch der Hepa-Filter länger.

Der hochwirksame Hepa-Filter befreit die Raumluft von Mikropartikeln bis 0,3 Mikrometern Größe. Ein Mikrometer entspricht 1/1000 Millimeter. Dieser Filter lässt sich nicht selbst reinigen. Je nachdem, wo der Filter zum Einsatz kommt und wie viele Stunden er in Betrieb ist, ist alle sechs bis zwölf Monate ein Filterwechsel notwendig. Bei einigen Luftreiniger-Modellen zeigt eine Filterwechselanzeige an, wann es wieder an der Zeit ist, den Hepa-Filter zu tauschen. Dieser Filter entfernt feine Staubpartikel, Tonerstaub, Schwebeteilchen, Bakterien, Tabakqualm, Zigarettenrauch, Pollen und Blütenstaub aus der Raumluft.


Abbildung 3: Den Aktiv-Kohlefilter gibt es als eigenen Filter oder in Kombination mit dem Hepa-Filter. Er katalysiert und zersetzt gesundheitsschädliche Gase und bindet und beseitigt unangenehme Gerüche.

Den Aktiv-Kohlefilter gibt es als eigenen Filter oder in Kombination mit dem Hepa-Filter. Er katalysiert und zersetzt gesundheitsschädliche Gase und bindet und beseitigt unangenehme Gerüche.

Der photokatalytische Filter ist mit einer Titandioxid-Beschichtungausgestattet. Zusätzlich hat das Gerät ein zuschaltbares UV-Licht. Damit lassen sich Bakterien und giftige Gase aufspalten, um sie unschädlich zu machen. Der Titandioxid(TiO2)-Filter fängt die aufgespaltenen Moleküle auf. Dieser Filter ist in der Lage, sich selbst zu regenerieren. Nutzer eines Luftreinigers müssen ihn normalerweise nicht wechseln.

Was kostet der Betrieb eines Luftreinigers?

Bei einem Luftreiniger entstehen zu den Anschaffungskosten auch Folgekosten für den Betrieb. Da sind zum einen die Energiekosten und zum anderen die Kosten für jeden notwendigen Filterwechsel. 

Der Stromverbrauch eines Luftreinigers hängt in erster Linie von seiner Größe und seinem Funktionsumfang ab. Geräte mit einem mehrstufigen Ventilator und UV-Licht verbrauchen etwas mehr Energie. Im Durchschnitt entstehen bei einem Gerät mit 40 Watt maximaler Leistungsaufnahme und täglich acht Stunden Betrieb laufende Stromkosten in Höhe von 50 Euro pro Jahr.

Die Preise für Ersatzfilter sind sehr unterschiedlich. Auch variieren die Wechselintervalle je nach Hersteller sehr stark. Genauso unterscheiden sich auch die Preise für die Filter je nach Hersteller beträchtlich. Günstige Hersteller bieten ihre Aktivkohle-Filter schon für rund 25 Euro an, während sie bei anderen Herstellern bis zu 140 Euro kosten können.

Hilft ein Luftreiniger auch bei Schimmel und Hausstaubmilben?

Schimmelsporen in der Wohnung sind gesundheitsschädlich. Ein Luftreiniger allein schützt nicht vor den damit einhergehenden gesundheitlichen Gefahren. Hier ist es notwendig, die Quelle zu finden und die feuchten Ecken, wo der Schimmel blüht, auszutrocknen. Der Luftreiniger kann hier lediglich kurzfristig Abhilfe schaffen. Er ist eigentlich dafür gedacht, die Belastungen, die von außen in die Innenräume gelangen, herauszufiltern. Auch Hausstauballergiker bringt der Luftreiniger nur bedingt Entlastung. Denn die Hausstaubmilben, die die allergieverursachenden Eiweiße produzieren, sind damit noch nicht entfernt. Der Filter entfernt lediglich die Allergene aus der Luft. Sobald sich jemand auf das Sofa setzt oder ins Bett legt, wirbelt dies neue Allergene auf, die das Immunsystem reizen und eine allergische Reaktion auslösen.

Pflegetipps für Luftreiniger

Geräte zur Reinigung der Raumluft sind normalerweise pflegeleicht. Wer sich regelmäßig ein kleines bisschen Zeit nimmt, kann so die Lebensdauer des Geräts verlängern. 

Wichtig: Vor Beginn der Arbeit immer zuerst den Netzstecker ziehen!

Damit der Luftreiniger auf Dauer effektiv arbeitet, ist es notwendig, den Filter regelmäßig auszutauschen. Wie häufig das notwendig ist, ist herstellerabhängig. Die entsprechenden Informationen stehen in der Bedienungsanleitung.

Das Gehäuse lässt sich leicht mit einem etwas angefeuchteten Tuch reinigen. Damit lassen sich Staubpartikel, Haare und andere Verschmutzungen von der Oberfläche entfernen. Besonders gut geeignet sind antistatische Staubtücher. Sie binden die feinen Partikel mithilfe elektrischer Ladung und es wird nichts aufgewirbelt.

Abbildung 1: Pixabay © geralt (CC0 Public Domain)
Abbildung 2: Pixabay © ivabalk (CC0 Public Domain)
Abbildung 3: Pixabay © kawikafilms (CC0 Public Domain)