Airport & Aviation Security in Entwicklungsländern
Airport & Aviation Security in Entwicklungsländern

Airport & Aviation Security in Entwicklungsländern

Beitrag, Deutsch, 3 Seiten, WIK Zeitschrift für die Sicherheit der Wirtschaft

Autor: Sven Leidel

Erscheinungsdatum: 2006


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AIRPORT & AVIATION SECURITY IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN

Sven Leidel, Managing Director der ASI – Europe mit Sitz in Hamburg, erklärt warum Airport und Aviation Security in Entwicklungsländern so wichtig für die so genannte „Erste Welt“ und Industrienationen ist.

Im Mai 2003 erstürmten 40 Jugendliche ein Flugzeug in Kundiawa / Papua New Guinea mit dem Ziel, einen „Freiflug“ nach Port Moresby zu erzwingen. Eine Spezialeinheit der örtlichen Polizeikräfte beendete diesen Zwischenfall unblutig.1

Ein Kolumbianischer Kokainhändler wurde im August 2004 von der Polizei verhaftet, nachdem es ihm gelungen war sich durch Bestechung mehrerer hochrangiger Polizeiangehörige den unberechtigten und unkontrollierten Zugang zum Flughafen Port-au-Prince zu verschaffen. Er erhielt eine offizielle Immunität seiner Person, um so reguläre Linienflüge für seinen Kokainschmuggel zu nutzen.2

Im Juni 2004 wurde in Zimbabwe ein Menschen – Schmuggler – Ring ausgehoben und verhaftet, in dem Mitarbeiter der Fluggesellschaft Air Zimbabwe „geschmiert“ wurden, um Asylbewerber an Bord von Flügen nach London zu schmuggeln. Die Asylbewerber hatten gefälschte Ausweispapiere und Reisedokumente dabei, welche von den „geschmierten“ Airline – Angestellten ohne Überprüfung akzeptiert und zugelassen wurden.3

Im August 2004 kauften zwei Frauen illegal Flugtickets von einem Fremden an einem russischen Flughafen. Dieser Mann hatte zuvor US$ 35,00 an einen Airline – Mitarbeiter bezahlt, um so an vertrauliche und sensible Passagierinformationen und -dokumente zu gelangen, welche später den beiden Frauen den ungehinderten Zugang zum Flugzeug verschafften. Diese beiden Frauen sprengten sich mit dem Flugzeug in die Luft und töteten dabei 89 Menschen. Private Airport – Sicherheitsmitarbeiter hatten die beiden Frauen zuvor überprüft, doch dann ohne Rücksprache und Weiterleitung an die zuständige Flughafenpolizei ( zwecks weiterer Überprüfung und Untersuchung ) an Bord gehen lassen.4

Die vorgenannten Zwischenfälle würden in Ländern wie Deutschland, Großbritannien, USA u.s.w. sofort die ungetrübte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und zuständigen Behörden genießen und zu umfassenden Maßnahmen führen. Nicht so allerdings in Entwicklungsländern, wo solche Vorkommnisse durchaus zum Alltag gehören können.


Problemursprung

Im Prinzip haben sowohl die vorgenannten Ereignisse, als auch alle anderen z.T. nicht – öffentlich bekannten Zwischenfälle Ihren Ursprung in altbekannten Thematiken.

Bestechung

Ein Transparency International Report aus dem Jahre 2000, in Bezug auf Korruption und Bestechung auf Flughäfen, hat im Kernpunkt die Aussage, dass eine adäquate Bezahlung der Flughafenangestellten von enormer Bedeutung und Wichtigkeit ist. Korruption und Bestechung, so heißt es dort im Report weiter, werden erfolgreich sowohl durch ein angenehmes Arbeitsklima und –umfeld, als auch durch eine angemessene und ausreichende Bezahlung der Flughafenmitarbeiter bekämpft. Dazu gehört ebenso in Bezug auf die Führungskräfte ein hohes Maß an Professionalität im Job und Stolz auf die ausgeübte Tätigkeit und Position im Unternehmen. Dadurch wird das Umfeld, welches empfänglich für Bestechungen ist so gering wie irgendwie möglich gehalten und das Risiko sowohl für korrupte und bestechliche Mitarbeiter als auch für Kriminelle erhöht.

Trotz diesem Report und anderer vergleichbarer Studien und Berichte, werden immer noch viele verantwortliche Sicherheitsmitarbeiter auf Flughäfen schlecht und unterbezahlt. Dieses ist der Nährboden für die Empfänglichkeit von Korruption und Bestechung. So verdienen z.B. Sicherheitsmitarbeiter auf Flughäfen in Ecuador und Venezuela umgerechnet nur US$ 170,00 im Monat oder gar weniger. Ein Passport – Officer am Sheremetyevo Airport in Moskau kann mit umgerechnet US$ 53,00 – US$ 71,00 monatlich rechnen.5
Wenn wir nun diese letzten Zahlen betrachten, dann lässt sich nachvollziehen, warum ein Bestechungsgeld in Höhe von US$ 35,00 ( siehe Absatz bzgl. Bombenanschlag August 2004 ) solch eine Attraktivität für Sicherheitsmitarbeiter am Flughafen besitzt.

Zusätzlich zu der Problematik von schlecht bezahlten Sicherheitskräften, kommt sicherlich erschwerend hinzu, dass es in vielen Entwicklungsländern eine Art „Korruptions- und Bestechungskultur“ gibt. Diese Kultur gilt es zu bekämpfen, auch wenn es Unlängen schwieriger ist und gar unmöglich erscheint. Der Transparency International 2004 Corruption Perceptions Index sieht einen engen Zusammenhang zwischen nationaler Armut und der Verbreitung von Korruption und Bestechung. Als Beispiele seien hier Haiti, Nigeria, Venezuela und Georgien genannt. In Ländern, in denen Bestechung schon fast zum guten Ton gehört und in einer breiten Schicht legitimiert ist, dort sind alle Personen, angefangen beim Passport – Officer bis hin zum Sicherheitsdirektor des Flughafens anfällig und empfänglich.


Motivation

In vielen Fällen, in denen versucht wird die Sicherheitseinrichtungen in Entwicklungsländern zu umgehen, haben diese Personen Interesse daran ihr „Business“ in andere Länder zu bringen. Es ist im Interesse der „Ersten Welt“ und der Industrienationen, dass die Sicherheitsmaßnahmen in armen und Entwicklungsländern greifen und dadurch die Interessen der reichen Länder gewahrt werden. Die USA hat z.B. mehrere Millionen US$ in Kolumbien investiert, um den Zufluss von Drogen über die Grenzen zu verhindern bzw. zu minimieren. Seit dem 11. September 2001 und die schrecklichen Terroranschläge auf das World Trade Center in New York wurde verstärkt in Sicherheitskonzepte und –einrichtungen in Entwicklungsländern investiert. Diese sollen es den Terroristen unmöglich machen bzw. erschweren, sich die Sicherheitslücken und – schwachstellen armer Länder zu Nutze zu machen, um so die reichen Industrienationen besser angreifen zu können.

Was von vielen übersehen wird ist die Tatsache, dass die Entwicklungsländer selbst diese Problematik nicht als ihr eigenes Problem und Risiko ansehen, sondern es in ihrem Verständnis das Problem der „Ersten Welt“ und Industrienationen ist. Die Tasche, die von einem Sicherheitsmitarbeiter auf verdächtige und gefährliche Gegenstände überprüft und durchleuchtet wird, hat mit Sicherheit keinen Inhalt, der seinen Landsleuten gefährlich werden könnte. Dieses ist dann wieder das Problem anderer, nämlich der „Ersten Welt“. Somit ist das Verständnis für den einzelnen Sicherheitsmitarbeiter wohl vorhanden, doch selbst wenn er seinen Job nicht gut macht, dann trifft es doch wieder die Anderen. Zusätzlich ist das Bestechungsgeld, welches der Sicherheitsmitarbeiter erhält eine wahre Wohltat und Hilfe für sich und seine Familie im alltäglichen Überlebenskampf. Selbst wenn die Medien darüber berichten sollten, dass die Sicherheitsvorkehrungen in bestimmten Ländern und Flughäfen mehr als mangelhaft sind, warum sollte es die stören und treffen? In der Regel haben diese Länder ganz andere gravierende Sorgen und Nöte als Airport & Aviation Security.


Radar – Infrastruktur

Eine umfassende Radar – Infrastruktur z.B. über gesamt Afrika ist nahezu nicht vorhanden.6 Ein Treffen der International Federation of Airline Pilots Associations im Jahre 1997 kategorisierte Afrika als einen „Black Star“ und eine Region mit außerordentlich hohem Risiko. Ein aktuellerer Bericht von einem hochrangigen afrikanischen Militärangehörigen7 zeigt das hohe Potential und Möglichkeiten für Terroristen und Drogenschmuggler per Flugzeug, aufgrund der schlechten Radar – Infrastruktur in Afrika. Diese Ängste wurden im Mai 2003 bestätigt, als eine Boing 727 in Angola „verschwunden“ war.8 Ungeachtet der Tatsache, was hinter dem „Verschwinden“ der Boing 727 stand, so ist es doch umso erstaunlicher und gravierender, das der Diebstahl des Flugzeugs nicht bemerkt wurde und auch der spätere Standort, aufgrund der schlechten Radar – Infrastruktur, nicht zu ermitteln war.


Physische Security

Am 4 Februar 2004 wurde deutlich, dass die schützenden Absperrungen des International Airport Luanda baufällig sind. Unautorisierte Personen wurden in Hochsicherheitsbereichen und sensiblen Räumlichkeiten vorgefunden, in denen sie nichts zu suchen hatten; so z.B. auch auf dem Rollfeld. In Nigeria ist es nicht ungewöhnlich, dass Gepäck und Transportgut, welches lediglich für Inlandsflüge vorgesehen ist, überhaupt nicht untersucht und überprüft wird.9 Der Zaun am International Airport Azerbaijan hat z.B. Löcher so groß, dass ein ausgewachsener Mann problemlos und unbemerkt hindurchgehen kann, um so auf das Flughafengelände und das Rollfeld zu gelangen. Als Gegensatz dazu sei der Hauptflughafen in Ghana zu nennen, welcher erst vor kurzem einem unfassenden Security Upgrade unterzogen wurde.
Bis die Mehrheit der Entwicklungsländer die internationalen Sicherheitsstandards erfüllt, werden die Probleme, welche durch schlechte Ausrüstung & Equipment und schlecht – trainierte und – motivierte Sicherheitskräfte in deren Nachbarländern, das Bestreben der Willigen erschweren.



Mögliche Szenarien

Die meisten nordamerikanischen und europäischen Industrieländer haben umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um das unautorisierte Eintreten von Flugzeugen in deren Hoheitsbereich schnellstmöglich zu erkennen und diesem mit geeigneten Mitteln und Maßnahmen entgegenzuwirken. Es gab in den letzten Monaten zahlreiche Zwischenfälle, wo verdächtige Flugzeuge durch Kampfflugzeuge zur Landung bzw. zur Änderung der Flugroute gezwungen wurden. Laut einem hochrangigen französischen Militärangehörigen findet dieses in der Tat sogar öfter statt, als es durch die Medien in jüngster Zeit veröffentlicht wurde.10

Obwohl Afrika aufgrund fehlender interessanter Anschlagsziele für Terroristen sicherlich nicht die erste Wahl sein wird, so besteht doch Anlass zur Sorge, wenn man sich z.B. die im Besitz westlicher Unternehmen befindliche Ölplattformen und Produktionsstätten, internationale Konferenzen und Hotels aus westlichen Hotelketten, sowie deren ausländische Gäste anschaut. Diese stellen hochinteressante Ziele für Terrorangriffe dar und sind, in Anbetracht der Tatsache, dass die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort im Lande nicht den internationalen Standards entsprechen, ganz besonders gefährdet.

Zusätzlich zu der allgegenwärtigen Angst vor einem zweiten Terroranschlag mit dem Kaliber des 11. September 2001, stehen die Bedenken und Sorgen an erster Stelle, dass in Entwicklungsländern aufgrund der mangelnden Airport & Aviation Security durch ein geringes Bestechungsgeld der Schmuggel von bestimmten Gegenständen ( z. B. Waffen, Sprengstoff, biologische & chemische Kampfmittel ) an Bord kein größeres Problem darstellen dürfte; so geschehen in Malaysia.11

Ein Flugzeug, welches mit zahlreichen westlichen Staatsbürgern besetzt ist, könnte entführt und umgeleitet werden, um so einer möglichen Forderung nach Geld Nachdruck zu verschaffen oder westliche Regierungen dazu zu bewegen, ihre ( Auslands- ) Politik ( z.B. Kriegseinsatz im Irak ) zu ändern. Letzteres hatten wir bereits im Zusammenhang mit zahlreichen Entführungen einzelner Personen im Irak gesehen. Bekannte Terroristen könnten z.B. auch die mangelnde Sicherheitsinfrastruktur in Entwicklungsländern nutzen, um unbekannt und unbemerkt um die Welt zu reisen. Dadurch würden sämtliche weltweite Maßnahmen zum Aufspüren und Auffinden dieser Personenkreise zunichte gemacht werden.

Um so mehr ist Airport & Aviation Security in Entwicklungsländern ein äußerst wichtiges Thema für die „Erste Welt“. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass sämtliche erstklassige Sicherheitsmaßnahmen im eigenen Lande nichts nützen, wenn die Sicherheitsstandards in anderen Ländern noch nicht einmal im Entferntesten an die eigenen heranragen.


Lösungsansätze

Selbstverständlich gibt es keine Patentlösung für die vorgenannten Probleme. Im September 2002 wurden gut bezahlte Sicherheitsmitarbeiter auf dem Londoner Flughafen Heathrow verhaftet, als diese gegen Zahlung eines Schmiergeldes einige Personen die Umgehung des Sicherheitschecks und den Zugang zum Hochsicherheitsbereich des Flughafens ermöglichten.12 Es gibt regelmäßig Berichte und Reportagen von Sicherheitsexperten und Journalisten, welche Waffen und Sprengstoff durch die angeblich bestgesicherten Checkpoints in Flughäfen der „Ersten Welt“ schmuggeln.

Wie dem auch sei, so wie mit vielen globalen Problemen lässt sich auch diesem, mit einer ausreichenden finanziellen Unterstützung und Know-How Export durch die „Erste Welt“, effektiv begegnen. Es ist sicherlich allen klar, dass das bloße Bereitstellen von Geldern nicht zum Ziel führt. Dieses Vorhaben muss geplant, gesteuert und überwacht werden, ansonsten ist es lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Gehälter

Eine ausreichend hohe Gehaltsstruktur für Sicherheitsangestellte an Flughäfen wäre ein erster Ansatz, damit dadurch zumindest die Lebenshaltungskosten gedeckt sind und die Mitarbeiter nicht in die Lage versetzt werden nach weiteren Einnahmequellen ( z.B. Bestechungs - / Schmiergelder ) Ausschau halten müssen. Zusätzlich wird dadurch ein Anreiz geschaffen, hoch motiviert zu arbeiten und stolz auf seine Tätigkeit und Position zu sein. Ein umfassendes Pre – Employment Screening vor der Einstellung des Sicherheitspersonals ist leider, aufgrund fehlender Datenbanken in Entwicklungsländern, entweder sehr schwierig und mit hohem Aufwand verbunden oder gar unmöglich. Trotzdem lassen sich bereits während des Einstellungsprozesses gewisse Tools und Mechanismen ( z.B. Psychologische Tests … ) einbauen, die eine entsprechende Aussage über die Bewerberkandidaten geben können. Im Idealfall sollte man auch erwägen das höher qualifizierte und ausgebildete Sicherheitspersonal, welches für den Einsatz an wichtigen Schnittstellen gedacht ist, in separaten Units zu konzentrieren und diese getrennt von den herkömmlichen Polizeiangehörigen und Sicherheitskräften zu führen. Es sollte das Ziel sein, ein elitäres Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb dieser Unit zu erzeugen, um so den Stolz auf die Arbeit, Unit und Position zu stärken. Dieses Prinzip macht es Außenstehenden in der Regel schwerer, wenn nicht gar unmöglich, durch Korruption und Bestechung in diese Unit einzudringen und kriminelle Handlungen durchzuführen. Wir kennen dieses aus zahlreichen deutschen und internationalen Sonder- und Spezialeinheiten, in denen sich dieses Prinzip außerordentlich gut bewährt hat.


Ausbildung

Umfassende Ausbildungsprogramme müssen den Inhalt haben, globale Probleme in Bezug auf kriminelle und terroristische Aktivitäten zu vermitteln. Hierbei muss das Verständnis erzeugt werden, dass diese Aktivitäten nicht nur die Reichen, sondern auch die Armen treffen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Anschläge auf die Reichen i.d.R. immer sehr viele Opfer unter den Armen gefordert haben. Ein wichtiger Punkt in der Aus- und Fortbildung des Sicherheitspersonals an Flughäfen muss sein, den Faktor Mensch im gesamten Sicherheitsapparat eines Flughafens als den besonderen Faktor darzustellen. Die Sicherheitsmitarbeiter, und somit die Menschen, stehen an vorderster Front im Kampf gegen kriminelle und terroristische Aktivitäten; diese gilt es bestmöglich zu qualifizieren. Es muss das Bewusstsein gestärkt werden, (1) warum diese Arbeit so enorm wichtig ist und (2) welche Auswirkung es direkt bzw. indirekt auch auf sie selbst und ihre Angehörigen haben kann.

Ausbildung darf nicht eine einmalige Angelegenheit sein, sie muss ferner kontinuierlich ausgebaut, verbessert und regelmäßig stattfinden. Einmalige Seminare und Überprüfungen durch ausländische Sicherheitsexperten haben nicht den gleichen Effekt, wie z.B. die durchgängige Präsens von ausbildenden Sicherheitsexperten vor Ort.


Technologie

Sobald die ersten Maßnahmen ergriffen werden, um das lokale Sicherheitspersonal auszubilden und auf internationalen Standard zu bringen, muss auch die notwendige Technologie und Sicherheitstechnik bereitgestellt werden. Es müssen Computersysteme zur Verfügung stehen, welche den direkten Zugriff auf International Watch Lists haben. So wird sichergestellt, dass Terroristen und Kriminelle nicht unbehelligt in Entwicklungsländern reisen können. Zugangskontrollsysteme müssen installiert werden, um so garantieren zu können, dass Schwachstellen und Lücken im Sicherheitssystem zeitnah erkannt und mögliches Eindringen in Hochsicherheitsbereiche auch im Nachhinein analysiert werden kann.

Neben der Basisausstattung mit Metalldetektoren und Computern am Boden, muss eine allumfassende Radar – Infrastruktur eingerichtet werden, um so den Flugraum überwachen zu können. Diesbezüglich wurde kürzlich in Ghana eine umfassende Radar – Infrastruktur eingerichtet, so dass ein Zwischenfall wie in Angola im Mai 2003 nicht mehr eintreten dürfte.13 Zusätzlich zu der offensichtlichen Sicherheit des Flugbetriebes, die ein solches System und der Einsatz von Fluglotsen mit sich bringt, wäre es des weiteren möglich illegale Flüge und verschwundene Flugzeuge aufzuspüren.


Fazit

Die reichen Nationen tun gut daran, in den Aufbau einer einheitlichen Sicherheitsinfrastruktur in Entwicklungsländern zu investieren und das eigene Know - How zu exportieren. Zusätzlich zum humanitären und altruistischen Ansatzpunkt gewinnen diese ein gutes Stück nationaler Sicherheit hinzu. Die Schlüsselproblematiken wie z.B. Korruption und Bestechung, sowie die Auffassung in Entwicklungsländern dass Airport & Aviation Security die Aufgabe Anderer sei, müssen durch umfassende und langfristige Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, sowie finanzielle Unterstützung durch die Industrienationen angegangen werden. Aktuelle Sicherheitstechnologien ( z.B. Radar – Infrastruktur ), welche für Industrienationen eine Selbstverständlichkeit darstellen sind in vielen Entwicklungsländern entweder veraltert, defekt oder einfach nicht vorhanden.

Alle drei Aspekte eines Sicherheitsupgrades in Entwicklungsländern – Bereitstellung von Finanzmitteln, Aus- und Fortbildung und Sicherheitstechnologie – müssen zeitgleich angegangen werden, da ansonsten das schwächste Glied den Gesamterfolg gefährden könnte.


Quellen:
1 Courier Mail ( Queensland ), 27. Mai 2003
2 Orlando Sentinel, 7. Juni 2004
3 Zimbabwe Standard, 25. July 2004
4 CNN World, 15. September 2004
5 Avia.ru, 8. Januar 2002
6 Journal of Commerce, 5. Februar 1997
7 Presentation by Lt. General C.E.A. Singogo, Zambia Air Force Commander, 2004 Sir Pierre Van Ryneveld Air Power. Symposium, 20. September 2004
8 BBC News, 19. Juni 2003
9 Aviation Security International, Vol. 11, Issue 1
10 BBC News, 2. Januar 2004
11 AirWiseNews, 5. Februar 2005-06-22
12 Guardian Unlimited, 22. September 2002
13 International Market Insight, ID#80873, U.S. Dept of Commerce, September 2001






Sven Leidel

DE, Hamburg

ASI EUROPE Member of ASI GROUP L.P.

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